
Warum deine Faszien deine Atmung beeinflussen
Warum deine Faszien deine Atmung beeinflussen – und was du dagegen tun kannst
Viele Menschen denken bei Atemproblemen oder flacher Atmung an Lungenfunktion, Stress oder schlechte Haltung – und das ist nicht falsch. Aber ein oft übersehener Faktor spielt eine zentrale Rolle: dein Fasziensystem.
Denn Faszien – das körperweite Netzwerk aus Bindegewebe – umhüllen nicht nur deine Muskeln und Organe, sie verbinden, leiten Kräfte weiter und beeinflussen sogar deine Atmung.
Faszien & Atmung – was steckt dahinter?
Deine Atmung ist nicht nur eine Lungenfunktion – sie ist eine Bewegung des ganzen Körpers. Jede Ein- und Ausatmung erzeugt rhythmische Dehnungen und Spannungen im Brustkorb, Zwerchfell, Rücken und Bauch.
Das Problem: Verklebte, verkürzte oder unnachgiebige Faszien schränken diese Bewegung ein. Besonders betroffen:
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Das Zwerchfell – der wichtigste Atemmuskel, faszial mit Wirbelsäule, Rippen, Bauch und sogar Beckenboden verbunden
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Der Brustkorb – bei Immobilität oft „steif“, was die Atemtiefe reduziert
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Die Wirbelsäule – eingeschränkte Beweglichkeit beeinflusst die mechanische Atemausdehnung
Kurz gesagt: Wenn deine Faszien nicht gleiten, kann dein Atem nicht fließen.
Was passiert bei faszialen Einschränkungen?
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Die Atemmuskulatur wird überlastet oder gehemmt
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Die Atemtiefe nimmt ab → flache Brustatmung statt entspannter Zwerchfellatmung
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Der Körper gerät in ein „Stressmuster“ – mehr Sympathikusaktivität, weniger Regeneration
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Beweglichkeit und Haltung leiden – was wiederum die Faszien weiter belastet
Der Kreislauf beginnt – und führt zu dauerhafter Spannung, Müdigkeit, eingeschränkter Leistungsfähigkeit und sogar psychischer Unruhe.
Die 3 besten Techniken, um fasziale Spannung aus dem Atemsystem zu nehmen
1. Myofaszialer Release für das Zwerchfell (manuell oder mit Ball)
Ziel: Spannung im zentralen Atemmuskel lösen
So geht’s:
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Lege dich auf den Bauch
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Nutze einen weichen Ball (z. B. CoreBall oder Luftball mit wenig Luft)
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Positioniere ihn unter dem unteren Rippenbogen (Solarplexus-Zone, aber bitte nicht direkt unterhalb des Brustbeins; besser: rechts oder links von der „Mittellinie“)
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Atme tief ein und lass den Ball beim Ausatmen in den Bauch sinken
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Wiederhole für 2-3 Minuten, wechsle ggf. die Position etwas
👉 Sanft, aber sehr effektiv – bei regelmäßiger Anwendung verbessert sich die Atemtiefe deutlich.
2. Mobilisation des Brustkorbs – „Rippenlift mit Rotation“
Ziel: Rippenmobilität verbessern, Brustfaszien dehnen
So geht’s:
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Knie dich auf eine Matte, eine Hand stützt am Boden
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Mit der freien Hand: Einatmen und den Arm nach oben/außen öffnen (Rotation + Hebung)
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Ausatmen, zurückkehren
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Wichtig: Atme bewusst in die geöffneten Rippen
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5–8 Wiederholungen pro Seite
👉 Diese Bewegung verbessert nicht nur die Mobilität – sie fühlt sich sofort freier an.
3. Wirbelsäulenmobilisation – „Cat-Cow mit Atemfokus“
Ziel: Thorakale und lumbale Faszien ansprechen, Atembewegung verbessern
So geht’s:
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In den Vierfüßlerstand kommen
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Beim Einatmen: Wirbelsäule durchhängen lassen (Bauch senkt sich, Brustkorb öffnet sich nach vorn)
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Beim Ausatmen: Rund machen – vom Becken bis zum Nacken aufrollen
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Atme bewusst in Brust und Rücken
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6–10 Wiederholungen
👉 Ein Klassiker – aber mit Atemfokus wird daraus ein effektives fasziales Atemtraining.
Fazit: Freiere Faszien – freier atmen
Wenn deine Faszien beweglich und durchlässig sind, kann deine Atmung tiefer, effizienter und entspannter fließen. Das hat nicht nur körperliche, sondern auch mentale Vorteile: bessere Sauerstoffversorgung, weniger Stress, mehr Leistungsfähigkeit.
Mit gezieltem myofaszialem Release und Mobilisation kannst du deinen Körper dabei unterstützen, zurück in ein natürliches Atemmuster zu finden.
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