
3 Fehler beim Atmen
3 Fehler beim Atmen – aus Sicht der angewandten Neurologie
Atmen – wir tun es rund 20.000 Mal pro Tag, oft ohne es zu merken. Doch obwohl es eine automatische Funktion unseres Nervensystems ist, atmen viele Menschen auf eine Weise, die langfristig zu Stress, Verspannungen und Leistungseinbußen führt. Aus Sicht der angewandten Neurologie, die sich mit der Funktionsweise des Nervensystems im Alltag beschäftigt, können bereits kleine Atemfehler große Auswirkungen haben.
Hier sind drei der häufigsten Atemfehler, die aus neurophysiologischer Sicht problematisch sind – und wie man sie vermeiden kann.
Fehler 1: Mundatmung statt Nasenatmung
Die Atmung durch den Mund ist einer der häufigsten (und unterschätzten) Fehler. Besonders in Ruhephasen oder beim Schlafen kann chronische Mundatmung zu Problemen führen.
Neurologische Sichtweise:
Die Nase ist nicht nur ein Luftkanal, sondern ein wichtiges Sensororgan. Beim Einatmen durch die Nase wird die Luft gefiltert, befeuchtet und durch Stickstoffmonoxid (NO) angereichert – ein Molekül, das gefäßerweiternd und entzündungshemmend wirkt. Nasenatmung aktiviert außerdem den N. trigeminus, einen Hirnnerv, der direkt das vegetative Nervensystem beeinflusst und beruhigend wirkt.
Folge der Mundatmung: Das Gehirn bekommt weniger sensorischen Input aus dem Gesicht, was langfristig die Balance des autonomen Nervensystems stören kann. Das kann zu chronischem Stress, Schlafproblemen und einer erhöhten Sympathikusaktivität führen – also mehr „Fight-or-Flight“-Modus, weniger Regeneration.
Tipp:
Achte darauf, bewusst durch die Nase zu atmen – besonders in Ruhe, beim Sport und vor dem Schlafen.
Fehler 2: Flache Brustatmung statt Zwerchfellatmung
Viele Menschen atmen überwiegend in den oberen Brustbereich. Diese sogenannte „Stressatmung“ ist flach, schnell und ineffizient.
Neurologische Sichtweise:
Das Zwerchfell ist nicht nur ein Atemmuskel – es ist einer der zentralen Schrittmacher des Nervensystems. Seine Bewegung beeinflusst durch mechanischen Druck sowohl die Vagusnerv-Aktivität als auch die Durchblutung des Gehirns. Eine funktionierende Zwerchfellatmung sorgt für neurophysiologische Sicherheit und aktiviert den Parasympathikus – den Teil des Nervensystems, der für Erholung zuständig ist.
Folge flacher Atmung: Das Gehirn interpretiert die reduzierte Bewegung des Zwerchfells als potenzielle Gefahr. Die Folge ist ein chronisch erhöhter Stresslevel, eine schlechtere CO₂-Toleranz und eine reduzierte Bewegungsqualität, weil zentrale Stabilität fehlt.
Tipp:
Lege eine Hand auf den Bauch und eine auf die Brust. Atme so, dass sich hauptsächlich der Bauch hebt. Trainiere regelmäßig tiefe Bauchatmung – auch nur 2–3 Minuten am Tag können viel verändern.
Fehler 3: Fehlende Atemvariabilität
Viele Menschen atmen immer gleich – im gleichen Rhythmus, mit der gleichen Tiefe, im gleichen Muster. Doch unser Nervensystem liebt Variabilität.
Neurologische Sichtweise:
Das Atemmuster ist direkt mit dem Formatio reticularis verbunden – einem Teil des Hirnstamms, der Aufmerksamkeit, Bewegung und vegetative Funktionen reguliert. Fehlende Variabilität signalisiert dem Nervensystem Monotonie oder sogar Gefahr. Es fehlen sensorische Reize, die für neuronale Plastizität notwendig sind. Das kann langfristig zu Dysregulation, reduzierter Bewegungsfreiheit und erhöhter Stressanfälligkeit führen.
Folge starrer Atmung: Weniger Anpassungsfähigkeit im Nervensystem, schlechtere motorische Kontrolle und verminderte Energie.
Tipp:
Integriere bewusste Atemvariationen: Mal langsam, mal schnell; mal durch die Nase, mal durch die Lippenbremse. Auch gezielte Atemübungen wie Box Breathing oder CO₂-Toleranztests können das Nervensystem flexibel halten.
Fazit: Atmen ist neurologisches Training
Die Art, wie du atmest, ist kein banaler Automatismus – sie ist ein direkter Zugang zu deinem Nervensystem. Durch bessere Atmung kannst du deine Wahrnehmung, dein Stresslevel und deine Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen.
Die drei größten Fehler – Mundatmung, flache Brustatmung und fehlende Variabilität – lassen sich mit ein wenig Bewusstsein und Übung leicht korrigieren. Dein Gehirn wird es dir danken.
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